Schleswig-Holstein verleiht erstmals E-Glücksspiel-Lizenzen

Online-Glücksspiel war in Deutschland bisher eine rechtliche Grauzone. Gemäß Glücksspiel-Staatsvertrag wäre es zwar theoretisch verboten gewesen, doch der Staatsvertrag selbst wurde von europäischen Instanzen für nichtig erklärt.

Mit der Novelle des Staatsvertrages hat nun das Land Schleswig-Holstein zum ersten Mal klare rechtliche Grundlagen für Online-Glücksspielanbieter geschaffen: Diese dürfen bei Besitz einer Lizenz nun internetbasierte Glücksspiele für Kunden mit Wohnsitz in Schleswig-Holstein anbieten. Bisher wurden drei Lizenzen vergeben, von denen eine an den bekannten Casino- und Sportwettenanbieter Betfair ging.

Damit darf Betfair nun seine Dienste offiziell an deutsche Kunden vermarkten, muss jedoch auch eine Steuer in Höhe von 20% auf den Bruttogewinn leisten. Dies war in der rechtlichen Grauzone bisher nicht erforderlich; allerdings erwarten Experten, dass aufgrund des gesteigerten Interesses am Online-Glücksspiel im Zuge der Legalisierung der Gewinn der Glücksspielanbieter trotzdem steigen wird.

Dies erklärt auch, warum der Aktienkurs von Betfair nach der Lizenzvergabe erheblich anzog.

Auch Niedersachsen will  nun nachziehen und bereitet entsprechende Gesetze vor. Es scheint, als könnten sich deutsche Spieler bald auf einen legalen und konkurrenzreichen Wettbewerb unter den Onlinecasinos freuen.